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El Tucan Stoffproduktion

Stoffproduktion in Guatemala und wie alles begann. Guatemala besitzt eine der lebendigsten Textilgeschichte Lateinamerikas. Handgewobene Stoffe bildeten die Lebensgrundlage tausender Familien im Hochland. 

Unter dem Preisdruck internationaler Konkurrenz begann ein rasanter Qualitätszerfall, mit dem der Zerfall der handwerklichen Textilproduktion einherging. Peter Höltschi von El Tucan, seit 1984 jährlich mehrere Wochen in Guatemala lebend, sah diesen Zerfall kommen und legte 1992 den Grundstein für eine Textilproduktion, die heute - 2023 - zwei Dutzend Kunsthandwerker in den Departementen Solola, Totonicapan und Quiché beschäftigt.

Der Qualitätsunterschied:

  • Die Stoffe von El Tucan basieren auf den traditionellen kunsthandwerklichen Techniken, unterscheiden sich aber in den benutzten Rohstoffen.
    • Mercerisierte Baumwolle (Veredelung von Baumwollerzeugnissen zur Erhöhung des Glanzes, des Farbstoffaufnahmevermögens, der Festigkeit, Dehnung/Elastizität) und
    • schadstofffreie Farbstoffe bilden die Grundlage eines Produktes für den europäischen Qualitätsstandard.

Design:
Das El Tucan Stoffdesign kombiniert guatemaltekisches Kulturgut und europäische Farbvorstellungen. Ob Kinderkleider oder Männerhemden, alle Schnittmuster basieren auf internationalem Konfektionsstandard.

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Herausforderungen:
Durch die Einzigartigkeit der El Tucan Stoffproduktion können wenige Synergien mit anderen Stoffproduktionen genutzt werden.

  • Produktionsstrukturen aus dem 18. Jahrhundert müssen ins 21. Jahrhundert transformiert werden, ohne die Handarbeit grundsätzlich zu ersetzen.
  • Die Produzenten sind von den europäischen Qualitäts- und  Geschmacksvorstellungen weit entfernt.
  • Der Verkauf auf dem lokalen, guatemaltekischen Markt ist sehr schwer, die Produkte sind für die meisten Einheimischen viel zu teuer! 

Marktanalyse:
Nebst den traditionellen, wenig verarbeitungsintensiven Produkten wie Hängematten und Kindertragetücher ist der gesamte europäische Markt leer von guatemaltekischen Textilprodukten. Durch die Verknüpfung von traditionellem und modernem Design und unterstützt vom wachsendem Fair Trade Bedürfnis der Kundschaft sind die Chancen auf dem Markt sehr hoch! 

Problemstellung:
Durch das Fehlen anderer qualitativ hoch stehenden Stofferzeugnissen fehlen der Katalysatoreffekt und das Know How! Investitionen sind für die guatemaltekischen Produzenten finanziell nicht tragbar!

Problemlösung:
Qualität ist kein Zufallsprodukt sondern das Ergebnis geplanter und beherrschter Prozesse!

Das gewonnene Wissen der Produzenten in den letzten Jahren wird optimiert und an Interessierte weitergegeben. Nach einer Lernphase bauen die Angelernten ihre eigenen Produktionsstätten, multiplizieren die Produktion und geben das Erlernte ebenfalls weiter.

  • Die Produktionsstätten werden ökologisch geplant und sind beispielhaft in der Nutzung von Energie und Rohstoffen.
  • Im Designbereich wird die Zusammenarbeit mit Fachhochschulen gesucht, welche die nötigen Impulse vermitteln können.
  • In allen Bereichen wird der Wissensaustausch zwischen Guatemala und Europa gesucht und gefördert.

rosanaehen

                                                                                                      

Haben wir Ihr Interesse geweckt? In unserer Galerie können Sie sich weitere Fotos unserer Stoffproduktion ansehen - viel Spass!