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26. März 2001

Ruf der Tucane - 2001

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Dieses alte Sprichwort kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich über den Weg unseres Handels nachdenke. Nun sind genau 15 Jahre seit der ersten Einkaufsreise 1989 vergangen. Die Motivation, sowie Engagement sind immer noch das selbe, auch die Freude am Kunsthandwerk , der Glaube an das Miteinander.

Viele der Kunsthandwerker sind die 15 Jahre mit uns den langen Weg gegangen.
Wir haben uns gegenseitig motiviert, unsere Ideen ausgetauscht, die Illusionen geteilt und uns nach einem Misserfolg gegenseitig wieder Moral verschafft.

Es ist ein lange Zeit, in der sich das Umfeld sehr stark verändert hat.

In Guatemala sind die meisten Stoffproduktionen verschwunden, teilweise stehen wir alleine auf weiter Flur. Dadurch ist ein Erfahrungsaustausch mit anderen Produzenten sehr schwierig geworden . Auch der Einkauf der Rohmaterialien und der Farbstoffe wurde dadurch nicht einfacher , mehr denn je sind wir auf uns selber angewiesen.

Doch hat uns dieser lange Weg zusammen geschweisst, das Vertrauen und das Verstehen der Visionen ist so gewachsen, dass wir miteinander an den nächsten 15 Jahren arbeiten , unsere Einheit wachsen und gedeihen lassen.

Peter Höltschi
Fair Made - Fair Trade

Arbeitende Frauen des Hängenmattenprojekts in Mexiko

El Tucan entstand aus einem kleinen Handel mit mexikanischen Hängematten, bis 1989 viele weitere Artikel unser Sortiment ergänzten . Die mexikanischen Hängematten blieben ein fester Bestandteil, doch auch eine grosse Herausforderung betreffend des fairen Handels. Wir versuchten vieles, doch das Resultat blieb bescheiden und die Herausforderung wuchs.

So war dies das grosse Ziel der Mexikoreise im Januar 2004. Wie oftmals im Leben, ergaben sich Zufälle ( sind es wirklich Zufälle ) die einen totalen Neuanfang in unserem Hängematteneinkauf erlaubten.

Wir dürfen nun eine Kooperative von 30 Frauen im Alter von 30 bis 70 Jahren begleiten und Ihnen in den nächsten zwei Jahren den erstmaligen direkten Zugang zum Export ihrer Produkte ohne Zwischenhändler verhelfen.

Es ist etwas einmaliges und erstmaliges in der Geschichte der Hängematten aus Yucatan, verbunden mit vielen kleinen und grossen Problemen und Herausforderungen. Unsere Arbeit ist vielfältig: von Wareneinkaufskalkulationen, Preiskalkulationen, Erstellen von Katalogen, Preisberechnungen, lokaler Logistik, Lagerung etc. Eine Arbeit die für uns als Kleinstbetrieb eine grosse zeitliche Herausforderung darstellt. Auch finanziell nicht nur einfach, da vor allem zu Beginn mehrere Besuche vor Ort notwendig sind, um alles auf den richtigen Weg zu leiten. Jedoch auch eine grosse Freude, konnte der Lohn der Frauen dadurch verdoppelt und langfristig auch die Qualität unserer Hängematten verbessert werden , was wiederum unserer Kundschaft zu gute kommt.

Dieses Projekt wäre nicht realisierbar, hätte sich nicht eine Zusammenarbeit mit dem Sekretariat für soziale Entwicklung ergeben, welches nun als Schnittstelle und Kommunikationsnetz funktioniert. Mit viel Einsatz und Freude engagieren sich die involvierten Personen. Es freut sie, dass die Lebensgrundlage der Frauen enorm verbessert wird und uns freut es , dass uns dies gelungen ist, vielleicht auch als Geschenk für die 15 Jahre Arbeit und der stete Glauben an das Mögliche und manchmal gar Unmögliche.

Stoffproduktion in Guatemala:
Nach den verschieden Strukturierungen die wir in den letzen Jahren in der Stoffproduktion vorgenommen hatten, entwickelte sich alles wunderbar, bis wir auf ein neues, uns unbekanntes Problem gestossen sind. Wir erhielten eine Warensendung, prüften die Stoffe auf ein ausbluten oder verfärben. Die Resultate waren sehr befriedigend und mit Freude kleidete ich mich mit einem neuen Hemd. Mit Verblüffung musste ich am Abend feststellen, dass sich meine Hose verfärbt hatte. Nachdem der Stoff zweimal gewaschen wurde, stellte sich die Farbabgabe auf Reibung nicht mehr ein, doch wir standen vor einem Problem.

Bei unserem Aufenthalt in Guatemala konfrontierten wir unseren Farbstofflieferant Ciba mit dieser Erkenntnis und ernteten nur grosse Ungläubigkeit . Erst nach einigen einfachen Tests im Labor realisierten die Spezialisten, dass dieser Stoffballen nur bei trockener Reibung Farbe abgibt und das Staunen war gross.

Da wir an der Produktion nichts verändert hatten , waren die Färber sehr verunsichert . Kurzerhand entschieden wir uns zu einem Besuch beim Ciba Mitbewerber Bayer.

Nach der Vorstellung unserer Arbeiten realisierte der Farbstoffverantwortliche für Zentralamerika und die Karibik, dass es sich hier um einen fairen Handel handelt und öffnete uns Tür und Tor für alle notwendigen Laboruntersuchungen, Arbeitsablaufkontrollen, Farbstoffoptimierung etc. Ein grosses Geschenk an unsere Färber und uns, ist doch unser Einkauf für dieses Grossunternehmen mehr Aufwand als Ertrag. Dies motivierte uns alle und wir möchten hier an dieser Stelle dafür herzlichst danken ! Gleichzeitig benutzten wir diesen Moment zur weiteren Optimierung der Arbeitsabläufe. Motorisierten wir im 2003 das Aufspulen der Fäden , was zu einem enormen Zeitgewinn führt, realisierten wir nun im 2004 eine Umstellung des Heizstoffes beim Einfärben von Holz auf Gas.

Damit erreichen wir eine Verbesserung auf diversen Ebenen. Ökologisch sinnvoll, da die Holzressourcen immer knapper werden, Zeitersparnis indem das Holzen wegfällt und eine viel bessere Nutzung der Energie, da die Dosierung beim Kochen mit Gas viel effektiver ist. Auch die Gesundheit der Färber geniest Vorteile, da das Einatmen des Rauches entfällt.

Diese Investitionen ermöglichten wir den Färbern durch ein zinsloses Darlehen . Dies zahlen sie uns mit einem kleinen Beitrag pro Meter Stoff im Laufe der nächsten Jahre zurück. So können sie ihre Produktion verbessern, den neuen Erkenntnissen und Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen und bleiben langfristig unabhängig . Fair Trade- Fair Made

eltucan.ch
Peter, Brigitte , Manuel


ONE WORLD - ONE PEOPLE
Handel mit Volkskunst und Kunsthandwerk in direkter Zusammenarbeit mit den Produzenten

Der Unterschied:

Unsere Ansprüche an unser Handeln und unseren Handel!
Der Weg:

Eine langfristige Zusammenarbeit mit den Produzenten
Die Erhaltung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Randregionen
Löhne, die unseren Produzenten ein Leben in Würde ermöglichen

 

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